Erklärung: Was ist der IPCC? Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine Institution der Vereinten Nationen, auch als Weltklimarat bekannt. Der IPCC wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen. In seinem Auftrag tragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit den aktuellen Stand der Klimaforschung zusammen und bewerten anhand anerkannter Veröffentlichungen den jeweils neuesten Kenntnisstand zum Klimawandel. Hauptaufgabe des der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) beigeordneten Ausschusses ist es, Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen und Vermeidungsstrategien zusammenzutragen. Der Sitz des IPCC-Sekretariats befindet sich in Genf. Die Organisation wurde 2007, gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der IPCC bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder politische Handlungsempfehlungen zu geben.
Sechster Sachstandsbericht „Climate Change 2022/2023“ (AR6)Das „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) befindet sich momentan im sechsten Bewertungszyklus des Klimawandels. In dieser Phase sind bereits drei Sonderberichte sowie zwei methodische Berichte veröffentlicht worden. Der 6. Sachstandsbericht besteht wieder aus drei Teilen sowie einem übergreifenden Synthesereport. Der erste Band der Arbeitsgruppe I mit dem Titel „Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels“ ist im August 2021 erschienen. Der zweite Band zu den Auswirkungen des Klimawandels wurde Ende Februar 2022 veröffentlicht. Der dritte Band, der die Fortschritte bei der Begrenzung der Emissionen bewertet, ist am 4. April 2022 erschienen. Der abschließende Synthesereport wurde am 20. März 2023 vorgestellt. Zu den Berichten von IPCC Synthesereport „Climate Change 2023“ März 2023Der Synthesereport „Climate Change 2023“ des Sechsten Sachstandsberichts der IPCC wurde am 20. März 2023 auf einer Pressekonferenz im schweizerischen Interlaken vorgestellt. Am Abschlussbericht haben 93 Wissenschaftler:innen mitgewirkt, zwei davon aus Deutschland. Er bündelt die Erkenntnisse der letzten Jahre zum Klimawandel und ist eine Zusammenfassung der sechs Berichte, die seit 2018 erschienen sind. Bei der Vorstellung des Berichts warnte UN-Generalsekretär António Guterres: „Die Klima-Zeitbombe tickt. Aber der heutige IPCC-Bericht ist ein Leitfaden zur Entschärfung der Klima-Zeitbombe. Er ist ein Überlebensleitfaden für die Menschheit.“ 1,5-Grad-Ziel kaum noch zu erreichen Schon 2018 machte der IPCC deutlich, dass enorme Anstrengungen vonnöten seien, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Nun, fünf Jahre später, sei die Herausforderung immens. Es bleibe keine Zeit mehr und man müsse sofort handeln, so die Wissenschaftler:innen. Die bisherigen Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel seien zu wenig ambitioniert und weitreichend; überdies würden die Regierungen zu langsam agieren. Findet hier nicht ein sofortiges weltweites Umdenken und entschlossenes Handeln statt, wird die Erde sich bereits in den 2030er-Jahren um 1,5 Grad erwärmt haben. Aktuell liegt die Erwärmung bereits bei 1,1 Grad. Dies führt schon jetzt zu immer häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen, die immer gefährlichere Auswirkungen auf die Natur und den Menschen in allen Regionen der Welt haben. Klimawandel trifft die Schwächsten Die Folgen des Klimawandels würden die schwächsten Menschen und Ökosysteme am härtesten treffen, so der IPCC. Daher sei „Klimagerechtigkeit [...] von entscheidender Bedeutung, denn diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, sind unverhältnismäßig stark betroffen“. Treibhausgasemissionen müssen ab sofort sinken Die Forderung der Wissenschaft: Die globalen Treibhausgasemissionen müssen ab sofort in allen Sektoren sinken und bis 2030 halbiert werden, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Außerdem richtet der Bericht einen Appell an die Regierungen weltweit, die Finanzierung von Klimainvestitionen massiv zu erhöhen. Klimaschutz als Chance Für die Klimaexpert:innen liegt die Lösung in einer klimaresilienten Entwicklung. So können Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion gepaart mit Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels langfristig für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft sorgen. Denn Klimaschutzmaßnahmen würden nicht nur die Schäden für Mensch und Natur verringern, sondern könnten auch die Wirtschaft ankurbeln und die Gesundheit verbessern. „Wenn wir jetzt handeln, können wir noch eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle sichern“, sagte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. Die nächsten Jahre sind entscheidend Doch der Zeitfaktor und die nächsten Jahre sind entscheidend: „Hoffen wir, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen. Denn die Entscheidungen, die wir jetzt und in den nächsten Jahren treffen, werden für Hunderte, sogar Tausende von Jahren auf der ganzen Welt nachhallen“, mahnte Lee (Quellen: Zeit online; tagesschau).
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